Extrablatt

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Extrablatt [] Zahlreichen Unternehmern in Südwestdeutschland ging folgendes Schreiben zu: [] Abschrift [] Eugen Wirsching Arbeitsminister [] Tübingen, den 1. Februar 1952 [] Firma X [] Sehr geehrte Herren! [] Im Auftrag von Bundesminister Pro...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Südwürttemberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 01.02.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/5CE28A53-4C69-4DEA-A582-3E6BA0C5E62D
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Extrablatt [] Zahlreichen Unternehmern in Südwestdeutschland ging folgendes Schreiben zu: [] Abschrift [] Eugen Wirsching Arbeitsminister [] Tübingen, den 1. Februar 1952 [] Firma X [] Sehr geehrte Herren! [] Im Auftrag von Bundesminister Professor Dr. Erhard werden in den nächsten Tagen die Herren [] Dr. Stark, Verlagsleiter des "Wirtschaftsbildes" [] und [] Dr. Arens, der Schwager den Staatssekretärs Dr. Lenz vom Bundeskanzleramt [] nach dort kommen, um über die Wahlfinanzierung in Württemberg-Hohenzollern mit Ihnen Rücksprache zu nehmen. [] Ich bitte Sie, die Herren empfangen zu wollen und Verständnis dafür zu haben, daß es bei der bevorstehenden Wahl im Südwesten unseres Vaterlandes nicht darum geht, ob die eine oder andere der Koalitionsparteien einige Sitze mehr oder weniger hat, sondern ob beide zusammen aus dieser Wahl so stark hervorgehen, daß die Koalition in Bonn gehalten werden kann. [] Mit freundlicher Empfehlung [] gez. Wirsching [] 2. Landesvorsitzender der CDU [] Und die Lehre daraus? [] Dem Volk wird erzählt, es ginge nur um die Landesverfassung. [] Den Geldgebern verrät man offen, daß die Bonner Koalition gehalten werden muß. [] Im Wahlkampf liefern sich CDU und FDP Scheingefechte in angeblicher Opposition gegeneinander. [] Finanziert werden beide aus dem gleichen Topf. Professor Dr. Erhard, das Bundeskanzleramt, ein Landesarbeitsminister wenden sich an die "Wirtschaft" - und diese tut bekanntlich nichts umsonst. [] Ihr Preis ist bekannt. [] Steuererleichterungen oben - Belastungen der Massen unten. [] Hohe Preise - niedrigere Löhne. [] Verschlechterung der Sozialversicherung. [] Soll das alles so weitergehen? [] Soll der "Verteidigungsbeitrag" durchgepeitscht werden, damit Rüstungsaufträge einigen Leuten Millionengewinne verschaffen? [] Soll der Staat die Finanzgeschäfte der bürgerlichen Parteien besorgen? [] Wird ein Unternehmer in Erhards Wirtschaftsministerium besonderes Entgegenkommen finden, wenn er fleißig für die Wahlen zahlt? [] Soll das Christentum weiter als Deckmantel für eine unchristliche Politik dienen, die man sich von den Unternehmern zahlen läßt? [] Nein! [] Das Spiel ist durchschaut! [] Die Unternehmer denken: Wer gut schmiert, der gut fährt! [] FDP und CDU müssen wissen: "Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'." [] Wir wollen keine Regierung, die den Unternehmern hörig ist! [] Die Interessen einer verschwindenden Minderheit sind nicht die der Allgemeinheit. [] Deshalb wählen wir SPD! [] Verantwortlich: SPD, Bezirk Südwürttemberg
Published:01.02.1952