| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; handschriftlicher Vermerk auf der Rückseite: <NZ> Zeile<NZ>Beim Straßenhändler 1<NZ>Fichtestr. am Fichtebunker 2<NZ>heute im Sozialdemokrat 3<NZ>[umferteilt] 4<NZ>19.5.1948 5<NZ>Der handschriftliche Vermerk weist vermutlich auf eine Flugblattverteilungsaktion seitens des SED Kreises Kreuzberg hin, welcher das vorliegende Flugblatt mit jedem Einzelexemplar des Sozialdemokrat unbemerkt an die Parteimitglieder der SPD verteilen ließ, um die Rücknahme des Plakats mit dem Titel "Wer für das Volksbegehren zeichnet, unterschreibt seinen eigenen Haftbefehl !" zu fordern und dessen Verbreitung zu verhindern. Die Parteimitglieder sollten in diesem Sinne Druck auf den Landesvorstand der SPD ausüben.
Genossinnen und Genossen der Sozialdemokratischen Partei! [] In Eurem Parteisekretariat in der Oranienstraße liegt als Stellungnahme zum Volksbegehren für Einheit und gerechten Frieden ein Plakat folgenden Inhalts vor: [] Wer für das Volksbegehren zeichnet, unterschreibt seinen eigenen Haftbefehl! [] Genossinnen und Genossen! Wir appellieren an Eure Klassensolidarität! [] Wir erinnern daran, daß bei der Ur-Abstimmung im März 1946 eine große Mehrheit von Euch sich für die Zusammenarbeit der Arbeiter-Parteien entschied! - [] Wir geben zu bedenken, daß es seit den Oktober-Wahlen des Jahres 1946 infolge der Aufrechterhaltung der Spaltung der Arbeiterklasse in Berlin nicht vorwärts geht und die Reaktion fortgesetzt erstarkt! (Unternehmerverbände im Westen von Berlin!) [] Wir erwarten von Euch deshalb: [] Im Interesse eines geeinten Deutschlands, im Interesse von [] Freiheit, Fortschritt, Demokratie und Sozialismus: [] Wahrt die Klassensolidarität! [] Setzt die Rücknahme dieses Plakates bei Eurem Landesvorstand durch! [] Verweigert es, dieses provokatorische Plakat zu verbreiten ! [] Sozialistische Einheitspartei Deutschlands [] Kreis Kreuzberg [] (65) 386 GEN. B-21 311
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