Geld gab ich für Papier!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Geld gab ich für Papier! [] Diese Aktie berechtigt nicht zur Mitbestimmung über Fragen des Lohnes, der Preise, der Arbeitsbedingungen oder der Produktion der Volkswagen-Werke. Wenn die Ertragslage es gestattet, wird dem Inhaber eine Dividende...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 15.09.1957
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FC19DB99-6E11-425D-9E98-6862C3A08AB5
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Geld gab ich für Papier! [] Diese Aktie berechtigt nicht zur Mitbestimmung über Fragen des Lohnes, der Preise, der Arbeitsbedingungen oder der Produktion der Volkswagen-Werke. Wenn die Ertragslage es gestattet, wird dem Inhaber eine Dividende gewährt. Die 25-prozentige Kapitalertragssteuer sowie die Bankgebühren muß er jedoch selbst bezahlen. *) [] Herzlichen Dank für Ihr Geld! Wir können es gut gebrauchen! [] K. Adenauer [] Bundeskanzler [] L. Erhard [] Bundeswirtschaftsminister. [] Volkswagenwerk Wolfenbüttel [] DM 50.- [] Volksaktie Nr. 3023 [] Über Fünfzig Deutsche Mark [] Name: Otto Schuz [] Beruf: Angestellter [] Wohnort: Hannover, Steinstr. 15 [] Diese Aktie, die der Inhaber gegen Einzahlung von DM 50.- an die Bundeskasse erworben hat, ist in das Register der Volkswagenwerke eingetragen. Sie darf ohne Genehmigung weder verkauft noch verschenkt werden. [] *) Zur Erläuterung: Bei einer Dividende von 12 Prozent erhält der Inhaber einer 50 DM-Aktie 6 DM im Jahr. Davon gehen 35 Prozent = 1.50 DM Kapitalertragssteuer ab. Für die vorgeschriebene Aufbewahrung der Aktie bei der Bank und die Abrechnung der Dividende werden außerdem pro Buchung mindestens 60 Pfennig berechnet. Acht Buchungen sind durchschnittlich notwendig. Falls die dafür erforderlichen Ausgaben die Höhe der Dividende übersteigen, muß der "Volksaktionär" den Fehlbetrag zuzahlen. [] Geld gab ich [] für Kanonen! [] KRIEGS-ANLEIHE [] über 50.- DM [] Name des Inhabers: Otto Schulz [] Beruf: Angestellter [] Wohnort: Hannover [] Straße: Sternstraße 11 [] Diese Kriegsanleihe hat der Inhaber unter der Bezeichnung "Volksaktie" erworben. Sein Geld, mit dem er geglaubt hatte. "Mitbesitzer" der Volkswagen-Werke geworden zu sein, fließt in einen Sonderfonds der Bundesregierung, aus dem Investitionen für die Rüstungsindustrie und der Aufbau der Atomarmee finanziert werden. Der Inhaber der Kriegsanleihe hat dafür Anspruch auf höhere Preise, steigende Lebenshaltungskosten, einen Gestellungsbefehl, zwei Garnituren Feldgrau, sowie die kostenlose Ueberführung seiner sterblichen Ueberreste in seine Heimatgemeinde. Der Rechtsweg ist garantiert, der Weg des Rechts ausgeschlossen. *) Es danken den Betrogenen [] die Betrüger [] K. ADENAUER [] Oberster Kalter Krieger J. F. STRAUSS Rasender Atom - Radiergummi [] Zur Erläuterung: [] Nutzen Sie noch die Berufungsmöglichkeit am 15. September: [] Keine Stimme den Volksaktienschwindlern von der CDU! [] Gebt Eure Stimme der SPD! [] KOMMUNISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS
Published:15.09.1957