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Katholische Wählerinnen und Wähler! [] Pater Ivo Zeiger [] sagte auf dem Mainzer Katholikentag 1948: "... Es ist nicht gut, wenn wir unseren seelsorgerlichen Besitzstand nach den Wahlergebnissen der Parteien beurteilen wollten .. [!] [] Wenn wir auch in Deutschland auf Grund unserer Eigenart selbst die fernliegendsten Fragen weltanschaulich zu unterbauen pflegen, so hat sich doch herausgestellt, daß die vertikale Gliederung des Volkes in Parteisäulen durchaus nicht dem tatsächlichen Denken des Volkes entspricht ... Ein horizontaler Querschnitt durch alle Parteien würde offenbaren, daß es überall Christen und Nichtchristen gibt." [] Viele Tausende gläubiger Katholiken sind Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. [] Während die CDU ihre Politik nach dem Programm von Professor Erhard ausrichtet: "Bedarf ist das, was durch Kaufkraft unterbaut ist", bekennen wir uns aus christlichem Grundsatz dazu: Bedarf ist das, wessen der Mensch bedarf. [] Die auf dem Wettbewerb aufgebaute "freie Marktwirtschaft", für die die CDU verantwortlich ist, zu deren Sicherung sie sich trotz der Mahnung der Bischöfe mit der FDP, der Partei des weltanschaulichen Liberalismus, verbündet, widerspricht den sozialpolitischen Leitsätzen der Kirche. [] Denn Papst Pius XI. erklärt: [] "Die Wettbewerbsfreiheit kann aber unmöglich regulatives Prinzip der Wirtschaft sein ... Der freie Wettbewerb hat zu seiner Selbstaufhebung geführt ..." [] Professor Erhard jedoch verkündete im Wirtschaftsrat: [] "Ich glaube, hier noch dartun zu können, daß der Markt die einzige wohltätige Einrichtung ist, um eine gerechte, eine maximale Verteilung zu schaffen." [] Es widerspricht dem Christentum und der Lehre der katholischen Kirche, den Kapitalismus zu verteidigen. [] Im Jahre 1932 schrieb die Vatikanzeitung "Osservatore Romano": [] "Der Kapitalismus ist eine Sünde wider die Natur, ein soziales Übel, gleich der Krebskrankheit ... [] Er hat nicht eine atheistische Oberstruktur, sondern ist atheistisch in seiner Struktur selbst. Das Gold ist sein Gott, - und nicht Derjenige, welcher erklärt hat, daß alles Gold, woher es auch komme - ob von den Feldern oder aus den Fabriken, vom Eigentum oder der Arbeit - allen zugänglich sein muß. Wer darum die Kirche anklagt, mit dem Kapitalismus verbündet zu sein, schadet der Wahrheit und spricht eine Beleidigung aus ..." [] Die CDU, indem sie sich "christlich" nennt und die kapitalistische Ordnung wiederherstellt, schadet der Kirche, indem sie ein furchtbares Ärgernis gibt, das auf diese zurückfällt. [] Von allen Naturrechten ist das Lebensrecht, - das Recht des Menschen auf Nahrung, Wohnung und Kleidung, - das erste und wichtigste. So wie Christus ein Armer war und zu den Armen und Enterbten ging, wollen wir katholischen Christen, aus unserem Gewissen heraus, eine Politik betreiben, die dem kleinen Manne hilft. [] Darum stehen wir in der sozialdemokratischen Partei! [] Darum fordern wir unterzeichneten Katholiken Euch, katholische Wählerinnen und Wähler, auf, am 14. August 1949 der Partei Eure Stimme zu geben, die um das Lebensrecht unseres Volkes kämpft, der [] SPD [] Bundestagskandidat Max Allmer, München. Landrat Bach, Friedberg. Hubert Bauer, Ansbach. Bundestagskandidat Anton Becker, Steinheim. Hans Brandmann, Würzburg. Vorsitzender der SPD-Stadtverordneten-Fraktion Theo Burauen, Köln. Willy Cronauer, München. Lehrer Josef Cyrus, Freeren. Anton Diel, Horresen bei Montbaur [!]. Bundestagskandidat Julius Drescher, Brilon. Bürgermeister Drisch, Bad Orb. Dr. Herrmann Egbert, Warendorf. Lina Eichelmann, Meinleus bei Kulmbach. Rechtsanwalt W. Ellinghaus, Hannover. Landtagsabgeordneter Christian Endemann, Amberg. Dr. med. Heinz Esser, Braunschweig. Gustav Fimpel, Hornberg (Schwarzwald). Bundestagskandidat Otto Graf, München. Hans Grün, Köln. Dr. Ernst Haas, Villingen. Robert Hansel, Kulmbach. Bundestagskandidat Heinrich Happe, Nienberge. Landrat Dr. Walter Haschke, Burglengenfeld. Heinrich Haupt, Köln-Sülz. Alfred Heider, Lippstadt. Bürgermeister Franz Heinen, Bonn. Bernhard Henrich, Bendorf-Sayn. Josef Henrici, Mayen. Mitglied des Wirtschaftsrates Franz Hewusch, Meppen. Altbürgermeister Matthias Hökel, Landshut. Josef Hufnagel, Münster. Franz Kaiser, Löhmingen. Wilhelm Kaiser, Somborn, Kreis Gelnhausen. Elisabeth Käser, München. Richard Keller, Fürstenfeldbruck. Ludwig Kembügel, Ansbach. Franz Knautschner, Marl. Unterbezirk-Sekretär der SPD Friedrich Klug, Zellhausen, Kreis Offenbach Landrat Josef Kökreis, Regen. Bernhard Kostarz, Ansbach. Bundestagskandidat Dr. Krombach, Senheim. Max Kuttenfelder, Bayreuth. Oberregierungsrat Josef Laumer, [] Straubing. Dr. Franz Longier, Gauting. Johannes Maass, Wiesbaden. Josef Matt, Laufenburg-Stadenhausen. Oskar Matzner, Karlsruhe. Georg Neemann, Osnabrück. Richard Öchsle, München. Stadtrat Josef Rothammer, Regensburg. Bürgermeister Robert Ruh, Freiburg. Martha Schanzenbach, Gengenbach. Kreisvorsitzender der SPD Alfons Schmidt, Freiburg. Alois Schmitt, Finnentrop-Bamenohl. Josef Seifried, München. Bundestagskandidat Walter Seuffert, München. Oberbürgermeister Lorenz Sichler, Schwandorf. Bürgermeister Sittig, Würzburg. Aloisa Stöger, Nürnberg. Heinrich Stöger, Nürnberg. Anton Sommer, Friedrichshafen. Max Strobel, München. Dr. Maximilian Thies, Dülmen (Westf.). Gerda Vey, Würzburg. Direktor August Weis, Neustadt a. d. Weinstr. Hugo Werner, Meschede. Leiter des Wohlfahrtsamtes Wiedeck, Osnabrück. Alois Wingender, Monsingen. Oberregierungsrat Franz Zdralek, Nürnberg. Hans Ziegler, Kochem (Mosel). [] Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH, CDH 524, 1327, 8.49 Kl. C - Gedruckt für SPD Hannover
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