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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wer wählt muß wissen, was er will [] Man kann nicht "tippen" wie beim Toto. Es bringt kein "Glück", mit geschlossenen Augen irgendwo seine zwei Kreuze zu machen und den Rest dem Zufall zu überlassen. [] Die "freie" Marktwirtschaft hat die Schaufenster voll und die Geldbeutel leer gemacht. Wer viel Geld hat, kann alles kaufen. Wer wenig verdient, dem diktiert sein weniges Geld die Rationen" [] Seit der Währungsreform gibt es ständig mehr als eine Million Arbeitslose und über 200 neue Millionäre. Das ist ungerecht nach einem Kriege, den das ganze Volk verloren hat. [] Die Regierung Adenauer, deren Parteien die CDU, FDP und DP sind, hat für den Schutz der Reichen gesorgt. Adenauers Währungsreform nahm dem kleinen Sparer sein Geld. Die Industrie und der Großhandel sparten ihre Ware. [] Noch am Tage vor der Währungsreform konnte einer mit den schönsten Bezugscheinen ein Paar Schuhe oder ein Fahrrad kaufen. Am Tage danach war auf einmal alles da - - und wir trugen die Kosten! [] Das war ungerecht! Uns gaben sie 6,5 Pfennig für eine Reichsmark. Aber die Aktionäre der Industrie haben inzwischen eine, zwei und drei D-Mark für jede Reichsmark ihrer Aktien bekommen. In den Monaten vor der Währungsreform hatten alle Fabriken auf Lager gelegt, was sie herstellten. [] Es war ihnen ganz einerlei, ob deutsche Menschen hungerten und barfuß gingen - wir kriegten kein bißchen! Erst als es sich wieder "lohnte", wurden sie auf einmal liebenswürdig und warfen uns ihre Ware nach - - auch ohne daß wir Tabak und Trauringe in Tausch gaben. [] Wer sich daran noch erinnert, kann heute nicht Parteien wählen, die das gutgeheißen haben und heute noch für richtig halten als Bestandteil Ihrer "sozialen" Marktwirtschaft. [] Industrie und Großhandel und sogar manche der damals schwergeschädigten Gewerbetreibenden bekennen sich heute zu den Bonner Regierungsparteien. Dem Normalverbraucher - er existiert ja immer noch, obgleich die Rationierung längst abgeschafft ist -, dem mit dem schmalen Geldbeutel, ist nicht mehr zu helfen, wenn er den Kriegs- und Währungsgewinnlern nachlaufen will. [] Die skrupellosen Verdiener an der Not des Volkes, die vor der Währungsreform Trauringe und goldene Uhren zu Spottpreisen in Zahlung nahmen, haben sich heute wieder genau so bieder getarnt wie vor dem Kriege. Sie werben um Deine Stimme. Du weißt aber aus Erfahrung, daß in den Tagen des tiefsten Unglücks und hinterher, als jene dann plötzlich mit chemisch gereinigter Weste aus ihren Schlupflöchern kamen, immer nur eine einzige Partei für Gerechtigkeit und deutsches Interesse eingetreten ist: [] Die SPD - dieselbe SPD, die oft nein sagte zu dieser Politik und den Plänen der Bundesregierung, sagte damit ja zur Befriedung Deutschlands und Europas. [] Darum ist die SPD so verhaßt, bei Ellenbogenpolitikern und eigennützigen Geschäftemachern die nicht daran denken, den reellen und ehrbaren Verdiener ungeschoren zu lassen. Der Bundesverkehrsminister Seebohm hat die Katze aus dem Sack gelassen, als er erklärte, die zwölf geplanten deutschen EVG-Divisionen seien in erster Linie gedacht für die "Sicherheit nach innen". Ihr außenpolitischer Zweck komme erst in zweiter Linie. Was das bedeutet, haben wir am 17. Juni in der Sowjetzone erlebt: Wenn die Masse des Volkes gegen unerträgliche Lebensverhältnisse protestiert, müssen die Soldaten auf Vater und Mutter schießen. [] Gerechten Lohn, niedrigere Preise, erträgliche Mieten, das Recht auf Heimat für die Vertriebenen, niedrige Steuern für den finanziell Schwachen, ausreichende Versorgung für Rentner und Alte, Vollbeschäftigung, Frieden und Freiheit für jedermann - - [] das sind Ziele, die verwirklicht werden könnten, sobald die Industrie-Manager aus der Regierung entfernt sind - - es sind die Ziele der Sozialdemokratie. [] Die SPD verspricht keine Wunder - aber sie sieht zu ihrem Wort [] Für Arbeit, Frieden und soziale Gerechtigkeit gibt es nur eine Entscheidung: SPD [] Herausgeber. SPD Bezirk Weser-Ems - Druck: Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. H., Hannover [] So wählst Du richtig!
Published:06.09.1953