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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Gestaltung: ARE, Düsseldorf DAS 100-MILLIONEN DING [] Einige konservative Geldgeber finanzieren mit Millionen den Wahlkampf von Barzel/Strauß. Rückzahlung nach der Wahl. In harter politischer Münze. Manche glauben, alles sei zu kaufen. Auch der Wille der Wähler. Geben Sie diesen Leuten die Quittung. Wählen Sie am 19. November SPD. Lesen Sie die Rückseite, damit Sie klarsehen! [] HIER DIE TATSACHEN: [] MILLIONEN. ANONYME ANZEIGEN. ANGSTMACHE. [] Einige Beispiele: [] 1. Anzeigenkampagne [] 62 Industrielle: "Wir können nicht länger schweigen". Angstmache gegen die Regierung. Wir fragen: Wo ist die angekündigte Arbeitslosigkeit geblieben? [] 2. Verschwörung gegen Willy Brandt [] Am 30./31.1.1972 trafen sich Vertreter des Bauer-Verlages (Quick, Neue Revue, Praline) mit einigen Industriellen und Stoltenberg (CDU) und Dregger (CDU) im Schloßhotel zu Kronberg/Taunus. (Vgl. "werben und verkaufen" Nr. 34, "Spiegel" Nr 35.) Thema des Treffs: Wie kommt die CSU/ CDU wieder an die Macht? Antwort: [] "Mit Millionen gegen Bonn" ("werben und verkaufen"). [] Mehr Anzeigen für Bauers Quick, Praline, etc. [] Weniger Anzeigen für Zeitschriften, die nicht auf Barzels Linie liegen. Ergebnis nach "werben und verkaufen": Aktionsförderer Bauer verbucht massiven Anzeigenzuwachs der Kreismitglieder." [] 3. Tarnorganisation gegen die SPD [] Aus dem Kronberger Treffen ging auch die Tarnorganisation "Arbeitskreis soziale Marktwirtschaft" hervor. Finanzen: 12-15 Mio. Bisher wurden vier Anzeigen gegen die SPD aufgegeben, u. a. die ganzseitige zu Schillers Rücktritt. Wer wohl die neuen Schilleranzeigen finanziert?? [] 4. 20 Millionen vom Wirtschaftsrat? [] Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. setzte bei der Wahl in Baden-Württemberg etwa 2,5 Millionen DM ein. Umgerechnet auf die Bundestagswahl sind das rund 20 Millionen DM. [] 5. Mit Likör gegen die Interessen der Arbeitnehmer [] Der Schnapsfabrikant Eckes schrieb am 21. 8. 72 einen Brief an konservative Unternehmer: "Für den bevorstehenden Wahlkampf müssen wir die Oppositionspartei mit allen Kräften unterstützen ... Richten Sie Ihre Spenden an unseren Landesverband der CDU oder schreiben Sie mir." [] 6. Springer mischt mit [] "Müßte die CDU den Spaltenraum bezahlen, den die BILD-Zeitung aus freien Stücken mit Propaganda gegen die Sozial-Liberalen belegt, dann wäre die Union in Kürze pleite." (ZEIT vom 22. 9. 72.) Es ist bedauerlich, daß einige Interessengrüppchen die Unternehmer insgesamt ins Zwielicht bringen. Die große Zahl der deutschen Unternehmer weiß: unser Land kann nur mit einer Regierung des sozialen Fortschritts bestehen. Nur mit Sozialdemokraten. Niemand kann den erwähnten Interessenten verbieten, gegen Bundeskanzler Brandt mit Millionen anzugehen. Das ist ihre Sache. Aber es ist unsere Aufgabe, deutlich zu sagen: [] Arbeitnehmer! [] Barzel/Strauß vertreten nur die Interessen einiger weniger. Sorgen Sie dafür, daß die Regierung des ganzen Volkes weiterarbeiten kann. Willy Brandt muß Kanzler bleiben. [] Selbständige! [] Von einigen Großverlegern und Finanziers haben Sie nichts zu erwarten! [] Herausgeber: Vorstand der SPD [] Abt. Öffentlichkeitsarbeit, Bonn [] Gestaltung: ARE, Düsseldorf [] Druck: küster-pressedruck, Bielefeld [] DIE SOZIALE POLITIK WILLY BRANDTS PASST GEWISSEN INTERESSENTEN NICHT. [] Die Regierung Willy Brandt gab den Arbeitnehmern mehr Rechte am Arbeitsplatz. Die CSU/CDU stimmte dagegen. [] Die Regierung Willy Brandt schützte die Mieter vor Mietwucher und Willkür. Die CSU/CDU stimmte dagegen. [] Sozialdemokraten wollten das Baby-Jahr einführen. Die Opposition war dagegen. [] Sozialdemokraten wollen die Steuerlasten gerechter verteilen und ungerechte Steuervorteile abbauen. Die Opposition ist dagegen. [] Wir Sozialdemokraten werden die Bodenspekulation bekämpfen. Die Opposition ist dagegen. [] Die Regierung Willy Brandt schützt uns vor Umwelt-Gefahren. Barzel/Strauß schielen auf Einzelinteressen. [] Das Millionen-Ding soll die Reformen bremsen. Jetzt erst recht: [] Willy Brandt muß Kanzler bleiben. Deshalb: [] SPD [] Sozialdemokraten
Published:19.11.1972