Getrennt sind wir nichts vereint sind wir alles

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; GETRENNT SIND WIR NICHTS [] VEREINT SIND WIR ALLES [] MIT DEM DGB [] FÜR EIN EINHEITLICHES BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ [] SO MÖCHTEN SIE ES GERNE HABEN! [] Aber die Arbeitnehmer tun ihnen diesen Gefallen nicht, ihre Starke liegt im solidarisc...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Landesbezirk Niedersachsen, Beermann, Hermann
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/A43D8148-F0DA-46FA-915A-9144536E16EA
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; GETRENNT SIND WIR NICHTS [] VEREINT SIND WIR ALLES [] MIT DEM DGB [] FÜR EIN EINHEITLICHES BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ [] SO MÖCHTEN SIE ES GERNE HABEN! [] Aber die Arbeitnehmer tun ihnen diesen Gefallen nicht, ihre Starke liegt im solidarischen Zusammenwirken - [] in der Kraft, den Kenntnissen und der Zuverlässigkeit der Arbeiter, Angestellten und Beamten. [] DARUM: [] EIN [] GESETZ FÜR BETRIEB UND VERWALTUNG [] DAS WURDE EUCH VERSPROCHEN: [] Dr. Jarres, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Klöckner-Werke,AG., erklärte am 18. Januar 1947: [] "Der Aufsichtsrat der Klöckner-Werke wird nach dem. Grundsatz der Gleichstellung von Kapital und Arbeit umgebildet. Die Vertreter der Arbeitnehmer sollen hierbei mit den Vertretern der Öffentlichen Hand die Mehrheit der Sitze erhalten." [] Dr. Reusch von der Guten Hoffnungshütte [] Dr. Jarres von den Klöckner-Werken und [] Dr. Hehemann von der Firma Otto Wolff erklärten um 21. Januar 1947 für ihre Betriebe: [] "Schließlich erklären wir unsere aufrichtige Bereitwilligkeit, den Belegschaften und den Gewerkschaften volles Mitbestimmungsrecht einzuräumen." [] Und der heutige Vizekanzler Franz Blücher forderte im Juli 1947 auf dem Parteitag der Liberal-demokratischen Partei. [] "Den Arbeitern und Angestellten, der breiten Masse unseres Volkes muß ein Mitbestimmungsrecht, also die letzte soziale Gerechtigkeit gegeben werden." [] UND WAS WILL MAN HEUTE? [] Betrieb und Verwaltung sollen wieder Zwangsanstalten werden mit uneingeschränktem Unternehmerkommando. [] DAS BETRIFFT [] EUREN LOHN - EUER GEHALT [] EUREN ARBEITSPLATZ [] EURE FREIHEIT [] DIE ZUKUNFT EURER KINDER [] ES GEHT JEDEN AN. [] Das Betriebsverfassungsgesetz - in der von der Bundesregierung vorgesehenen Form - würde jeden von Euch persönlich treffen. [] Die Unternehmer würden wieder mit Euch machen, was sie wollen! [] DIE MEINUNG DES VOLKES RÜHRT IHN NICHT! [] In gewaltigen Kundgebungen in vielen Großstädten der Bundesrepublik hat inzwischen die arbeitende Bevölkerung ihre Verbundenheit mit den Gewerkschaften und ihren Willen nach einer echten Wirtschaftsdemokratie bekundet. Bundesminister Dr. Seebohm jedoch erklärte dazu in Bremerhaven, die Kundgebungen der Arbeiter, Angestellten und Beamten unter Führung des DGB beeindrucken ihn nicht. [] Das ist die "Demokratie" eines Bundesministers! [] DIE GEWERKSCHAFTEN SIND EINIG UND ENTSCHLOSSEN [] CHRISTLICHE GEWERKSCHAFTER IN NIEDERSACHSEN ERKLÄRTEN: [] "Wir christlichen Gewerkschafter begrüßen den Kampf um ein einheitliches und fortschrittliches Betriebsverfassungsgesetz. Offenbar mangelt es der Gegenseite an sachlichen Argumenten, so daß sie auf Schlagworte, die jeder Grundlage entbehren, zurückgreifen muß. Die Unterzeichneten sind überzeugt, im Namen aller christlichen Gewerkschafter in Niedersachsen zu sprechen, wenn sie fordern: ein einheitliches und fortschrittliches Betriebsverfassungsgesetz, das dem Arbeitnehmer nicht Rechte nimmt, sondern ihm gleiche Rechte gibt, wie sie die Besitzenden haben." [] Fritz Biggeleben Osnabrück [] Paul Geilke Papenburg [] Wilhelm Matthies Clausthal-Zellerfeld [] Jakob Kabus Osnabrück [] Konrad Trutwig Lingen [] Franz Varelmann Lohne [] Fritz Voigt Osnabrück [] Johann Wucherpfennig Duderstadt [] PROVOKATIONEN [] können uns nicht schrecken! [] Drohungen der Unternehmer mit Polizei und Justiz gegen die Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften werden diese nicht von ihrem gerechten Kampf abhalten. Sie lassen sich keinen Maulkorb umbinden. [] Die törichten Versuche, die Betriebsräte durch leere Versprechungen von den Gewerkschaften zu trennen, werden fruchtlos bleiben. Die mächtige Protestaktion gegen den vorliegenden, rückständigen Gesetzentwurf der Bundesregierung und für ein [] EINHEITLICHES, FORTSCHRITTLICHES BETRIEBSVERFASSUNGS-GESETZ [] hat eindeutig bewiesen, daß die gewaltige Mehrheit aller Arbeiter, Angestellten und Beamten hinter dem DGB steht, daß die Gewerkschaften einiger und geschlossener denn je sind. Ebenso werden alle ohnmächtigen Bemühungen der KPD scheitern, die Parolen ihrer sowjetischen Auftraggeber in die Gewerkschaften zu tragen. Die Gewerkschaften kämpfen unbeirrt für [] DEMOKRATIE, FREIHEIT, MENSCHENWÜRDE [] Sie sind und bleiben ein Bollwerk der von sozialer Gerechtigkeit getragenen Demokratie. [] HERAUSGEGEBEN VOM DEUTSCHEN GEWERKSCHAFTSBUND - LANDESBEZIRK NIEDERSACHSEN [] VERANTWORTLICH: HERMANN BEERMANN HANNOVER - WILHELMSTRASSE 14 [] Fotos: Wesemann, Hoppe, Koberg - Zeichnungen: Leger - Graphische Gestaltung: Wegner [] EIN ERFAHRENER MANN SPRICHT ZU IHNEN! [] ERNST WINTER [] BETRIEBSRATSVORSITZEN [!] [Betriebsratsvorsitzender] DER HANOMAG [] SEIT 46 JAHREN IN DER GEWERKSCHAFT [] DAS WOLLEN WIR: [] GERECHTE LÖHNE UND GEHÄLTER FÜR [] ARBEITER [] ANGESTELLTE [] BEAMTE [] Einen gesicherten Arbeitsplatz für jeden. [] Ausreichende Renten für das Alter und für Krankheit. [] Jede Bildungs- und Entfaltungsmöglichkeit für die Jugend. [] Teilnahme am Geistesleben und an der Kultur für jeden. [] Gleichberechtigung der Arbeitnehmer in Wirtschaft und Gesellschaft. [] ERST DURCH DIE SOZIALE GERECHTIGKEIT WIRD DER DEMOKRATISCHE STAAT! [] WIR ALLE ERINNERN UNS NOCH: [] 1945 [] SO LAGEN VIELE, VIELE BETRIEBE IN TRÜMMERN DARNIEDER. [] UND IN VIELEN DEUTSCHEN STÄDTEN SAHEN DIE BETRIEBE UND WOHNVIERTEL GENAU SO AUS! [] SENKING-WERKE AG - HILDESHEIM - 1945 [] UND HEUTE: [] 1952 [] ÜBERALL MODERNE NEUBAUTEN, FABRIKEN UND MASCHINEN [] SENKING-WERKE AG - HILDESHEIM - 1952 [] WER HAT DAS ALLES GESCHAFFEN? [] Waren es die Unternehmer allein, die heute so großsprecherisch ihre Leistungen preisen? Nein, es war vor allem [] DER ARBEITER [] der in rastloser Arbeit für wertlose Papiermark und ungenügenden Lohn aus Trümmern und Schutt Neues schuf; [] DER ANGESTELLTE [] der in halbzerstörten Büros und Laboratorien wieder den reibungslosen Ablauf des Wirtschaftslebens sicherte und Neukonstruktionen ersann; [] DER BEAMTE [] der bei Eisenbahn und Post, in überfüllten Schulklassen und Amtsräumen aller Art mit hungrigem Magen seinen oft unpopulären Dienst versah. [] Sie alle sind 1945 in die Bresche gesprungen und haben unermüdlich gearbeitet. Sie haben ihn in Großzügigkeit aus dem Dreck gezogen. [] UND SO WIRD ES IHNEN GEDANKT:. [] Der Entwurf der Bundesregierung für ein Betriebsverfassungsgesetz sieht vor: [] Keine Mitbestimmung Eurer Betriebsräte bei Einstellungen und Entlassungen, nur Mitberatung in sozialen und personellen Fragen statt der bisherigen Mitbestimmung. [] Also: Hier geht es um Euer Risiko, um Lohn, Gehalt und Arbeitsplatz! [] Ausschaltung der Jugendlichen unter 18 Jahren von der Betriebsratswahl. [] Aber: Für den Arbeitsdienst möchte man sie gerne haben! [] Ausschaltung der Jugendlichen unter 24 Jahren von der Wählbarkeit zum Betriebsrat. [] Die Arbeitnehmer sollen Wirtschaftsuntertan bleiben, ein Werkzeug in den Händen der Unternehmer.
Published:1952