Nimm und lies! . Rechenschaftsbericht der SPD-Fraktion der Gemeinde Hürth

Nimm und lies! RECHENSCHAFTSBERICHT DER SPD-FRAKTION DER GEMEINDE HURTH <NZ>Großhürter Wählerinnen und Wähler! Am 28. Oktober ist Wahl! Der Wähler soll dieses Mal nicht darüber entscheiden, ob auch fernerhin die noch wegen der Ministerposten in Verwirrung geratene Bundesregieru...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/03149094-1B1B-45EF-8BE3-0EC87F077FB1
Description
Summary:Nimm und lies! RECHENSCHAFTSBERICHT DER SPD-FRAKTION DER GEMEINDE HURTH <NZ>Großhürter Wählerinnen und Wähler! Am 28. Oktober ist Wahl! Der Wähler soll dieses Mal nicht darüber entscheiden, ob auch fernerhin die noch wegen der Ministerposten in Verwirrung geratene Bundesregierung durch ihre starre, einseitige Haltung die Wiedervereinigung erschwert, ob die Wehrpolitik der CDU richtig war, wenn in den nächsten Monaten die ersten Rekruten gemustert und für Milliarden D-Mark Kanonen und Panzer gekauft werden, oder ob es vertretbar war, daß die Bundesregierung die Anträge der SPD im Bundestag auf eine Verbesserung der Altersversorgung von Millionen verarmten Rentnern rücksichtslos jahrelang zurückstellen darf. Entscheiden soll vielmehr der Wähler, weiche Männer und Frauen ihn in den nächsten Jahren in Kreis und Gemeinde vertreten. 4 Parteien mit ihren Kandidaten haben sich in Hürth zur Wahl gestellt, SPD, CDU, FDP und der BHE. Welcher Partei und welchen Kandidaten kannst Du Dein Vertrauen schenken? Du solltest Dich für die Kandidaten der SPD entscheiden, weil unter der Führung der SPD-Fraktion in stillem, aufopferungsvollem Schaffen in den vergangenen Jahren eine ungeheure Aufbauarbeit geleistet worden ist. Allein im SOZIALEN WOHNUNGSBAU konnten von 1953 bis 1956 rund 2000 Wohnungseinheiten gefördert werden. An einer Stelle errichtet, würden sie das größte Dorf der Gemeinde mit weit über 7000 Einwohnern darstellen. Annähernd 4,6 Millionen D-Mark hat die Gemeinde Hürth ohne die Landesdarlehen aus eigenen Mitteln dafür zur Verfügung gestellt und damit in den letzten 4 Jahren annähernd 2000 Familien aus ihren Elendsquartieren herausgeholfen. Seit über 25 Jahren ist in Hürth keine Volksschule mehr gebaut worden. In den letzten 4 Jahren konnten folgende Schulen erstellt und in Betrieb genommen werden: 1 zehnklassige Volksschule in Fischenich, 8 Klassen in Hürth, 1 sechsklassige Schule in Gleuel, 4 Klassen an der Realschule in Hermülheim. In den nächsten Wochen wird eine weitere achtklassige Schule in Hermülheim in Dienst gestellt werden und die neue achtklassige Schule in Efferen rohbaufertig sein. Darüber hinaus sind 2 weitere Klassen mit 160 000.- D-Mark von der neuen Schule in Berrenrath ebenfalls von der Gemeinde finanziert worden, Insgesamt sind damit allein in den letzten 4 Jahren 42 Volksschulklassen, das sind 45% des gesamten Klassenbestandes an Volksschulen in der Gemeinde Hürth überhaupt, neu erstellt worden. Neue Friedhöfe sind in Efferen und Fischenich entstanden. Ein neuer Friedhof in Gleuel ist im Ausbau. Kendenich, Fischenich und Efferen erhielten neue Leichenhallen. Für Hermülheim und Stotzheim sind Mittel für neue Leichenhallen, mit denen in Kürze begonnen wird, bereitgestellt worden. Grünanlagen und ansprechende Platzgestaltung sind in vielen Ortsteilen entstanden. Wähler, sorge Du dafür, dass diese arbeit nicht unterbrochen wird! Zur Entlastung der Mütter sind in vielen Orten der Gemeinde neue Kindergärten entstanden. In allen Fällen hat die Zivilgemeinde den Kirchengemeinden allein in den letzten 4 Jahren insgesamt 88000 DM zur Verfügung gestellt. Auf Antrag der SPD ist ein Programm zur Errichtung von Kindergärten und Tummelplätzen für die Jugend angelaufen. Der große Kinderspielplatz in Knapsack ist fertiggestellt, ein weiterer großer Spielplatz in Hermülheim finanziert. Kinderspielplätze und Tummelplätze für die Jugend werden auch in anderen Orten folgen, wenn die SPD die Führung behält. Viele Jugend- und Sportheime sowie Sportplatzanlagen sind mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Gemeinde in vielen Ortsteilen entstanden. Die Mittel für eine erste Turnhalle in der Gemeinde Hürth konnten bereits im Etat 1956 bereitgestellt werden. Unsere Vereine erkennen dankbar an, daß sie in jedem Jahr auch mit finanziellen Mitteln der Gemeinde gefördert werden konnten. Ende 1953 konnte in unserer Krankenanstalt die Wöchnerinnenstation fertiggestellt werden. Der tausendste Erdenbürger, der in dieser Station vor kurzem angekommen ist, gibt der SPD-Fraktion Recht, die die Wöchnerinnenstation gefordert hat. Auch auf sozialem Gebiet hat die SPD-Fraktion dafür gesorgt, daß die Not der Hilfsbedürftigen über die Pflichtbeiträge hinaus durch freiwillige Zuschüsse der Gemeinde gemildert wurde, daß eine Anzahl Berliner Kinder sich auf Kosten der Gemeinde erholein konnte, die letzten Spätheimkehrer je 1000 DM erhielten und u. a. auch unsere alten Leute in den Heimen außerhalb der Gemeinde insbesondere um die Weihnachtszeit nicht von der Gemeinde vergessen worden sind. Die größte kommunalpolitische Tat, deren Auswirkungen noch nicht abzusehen sind, war der Erwerb der Güter Horbell und Hubertushof mit 824 Morgen. Ohne den Ankauf dieser Güter hätten die über 1000 Eigenheimbewerber in der Gemeinde Hürth nur wenig Chancen zum Bau zu kommen. Es wäre auch ohne diesen Ankauf kaum möglich, in nächster Zeit das erforderliche Land für neue Straßen, weitere Schulen, Kinder- und Sportplätze sowie neue Industrieunternehmen bereitzustellen. Daß sich die SPD-Fraktion 1 Jahr vor den Wahlen zu dieser unpopulären, aber so ungeheuer wichtigen, Entscheidung durchgerungen und dafür über 2 Millionen aufgebracht hat, zeigt, wie verantwortungsbewußt die SPD-Fraktion handelte, die für dieses Geld zahlreiche geplante, für die Bevölkerung mehr ins Auge fallende Arbeiten hätte durchführen können. Die SPD anerkennt, daß auch die anderen Parteien an diesem Aufbauwerk mitgeholfen haben. CDU und FDP haben aber vor 4 Jahren den entscheidenden Fehler gemacht, eine Steuersenkung zu verlangen, und als die SPD ihrem Wunsch nicht entsprach, den Etat abgelehnt. 2,7 Millionen D-Mark, die zu 80% an die Großindustrie gegangen wären, hätten der Gemeinde in den vergangenen Jahren weniger zur Verfügung gestanden. Ohne diesen Betrag hätten entweder die ganzen Schulen, hunderte von Wohnungen, oder der Ankauf der Güter Horbell und Hubertushof nicht durchgeführt werden können. Wie richtig die SPD in dieser entscheidenden Frage lag, zeigt die Tatsache, daß auch die CDU in den letzten Jahren zu der Steuerpolitik der SPD "Ja" sagte. Ohne die feste Haltung der SPD wäre diese Erkenntnis der CDU zum Schaden der Gemeinde und des ganzen Aufbauwerks zu spät gekommen oder Hürth wäre wie das von der CDU geführte, benachbarte Brühl hoffnungslos verschuldet worden. Schlecht steht es noch um unsere Straßen, die Beleuchtung und die Kanalisation. Annähernd 2 Millionen D-Mark sind in den letzten Jahren für den Straßenbau, die Kanalisation, die Beseitigung von Verkehrshindernissen und die Beleuchtung eingesetzt worden. Aber es bleibt hier noch sehr viel zu tun. Wieviel weniger hätte auch hier erreicht werden können, wären wir der CDU in ihrer Steuerpolitik gefolgt. Wäre es richtig gewesen, überall die Bürgersteige auszubauen, die jetzt in allen Orten zur Verlegung der Gasleitungen und Lichtkabel, in den nächsten Monaten aufgerissen werden müssen? In der Straßenbeleuchtung wird es eine entscheidende Wendung zum Besseren geben, wenn die bisherige Politik der SPD fortgesetzt werden kann. Erfolgreiche Verhandlungen stehen vor dem Abschluß, nach denen für den Ausbau eines modernen Straßenbeleuchtungsnetzes für alle Straßen, in allen Ortsteilen unserer Gemeinde 1,3 Millionen D-Mark bereitgestellt werden können. Wählerinnen und Wähler, laßt Euch nicht beirren von den vielen Unzulänglichkeiten, die auch in den letzten 4 Jahren bei bestem Willen nicht alle beseitigt werden konnten. Haltet Euch die sichtbaren Leistungen und den erstaunlichen Fortschritt der Gemeinde in allen Ortsteilen unter sozialdemokratischer Führung vor Augen, wenn Ihr zur Wahlurne geht. Sorgt dafür, daß das begonnene Aufbauwerk nicht gefährdet wird. Der weitere Fortschritt des Aufbauwerks der Gemeinde Hürth liegt in Deiner Hand. Alles zum Wohl der Gemeinde und damit zu Deinem Wohl<NZ>Wähle am 28. Oktober die Kandidaten der SPD <NZ>SPD DER PARTEI für Frieden Freiheit und Fortschritt DEINE STIMME
Published:28.10.1956