| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
WUSSTEN SIE DAS? [] R [] Liebe Mitbürger, [] es war wirklich gut, daß wir ihn einmal bei uns hatten: den derzeitigen Bundeskanzler. Wir waren - und Sie wohl auch - gespannt, ob er diesmal wieder nur schimpfen oder aber auch Antwort auf viele offene Fragen geben würde. [] Aber er hat wieder nur geschimpft. Nicht auf die schlechten Verhältnisse im Gesundheitswesen, nicht über den Bildungsnotstand, nicht über die verstopften Straßen und auch nicht über die steigenden Preise. Sondern auf die SPD vor allem. Sie hätte alles abgeschrieben und kopiert. Schade. Denn in der Politik gibt es doch keinen Monopolanspruch. Da kommt es doch darauf an, gemeinsam nach praktischen Lösungen zu suchen. [] Denn Antwort auf die offenen Fragen hat unser Besucher wieder nicht gegeben. Und wiederkommen wird er so schnell nicht mehr. [] Welche Fragen offen geblieben sind? [] Etwa diese: [] 1. Warum wird seit Jahren nicht mehr regiert, sondern gestritten? [] 2. Warum mißbraucht die Regierung Millionen aus der Staatskasse für die CDU/CSU-Propaganda, obwohl CDU/CSU und FDP die verfassungsrechtlichen Parteigelder innerhalb kurzer Zeit von 5 auf 38 Millionen DM erhöht haben? [] 3. Warum hat Alt-Bundeskanzler Adenauer Herrn Erhard und seine Minister ermahnen müssen, die Bundesfinanzen endlich wieder in Ordnung zu bringen? [] 4. Warum sind die Versprechungen aus den zurückliegenden Regierungserklärungen nicht erfüllt worden? [] Deshalb verlangt die SPD auch keinen Patentmusterschutz für die Gemeinschaftsaufgaben. Sie ist der Meinung, gute Leute gibt es in allen Parteien. Und schließlich rechnet sich immerhin die Hälfte der Bevölkerung zur SPD Das muß ein Bundeskanzler wissen, der für das Ganze und nicht nur für eine Partei gewählt worden ist [] Hatte etwa Altkanzler Adenauer recht, als er sich gegen Ludwig Erhard als Bundeskanzler wehrte, weil der nur etwas von der Wirtschaft aber nichts von der Politik verstünde? [] Und ganz gerne hätten wir auch noch gehört, [] weshalb er auf dem Wirtschaftstag der CDU die Kriegsopfer, Heimkehrer und Vertriebenen beschuldigte, aus ihrem Schicksal einen zweiten Beruf gemacht zu haben; [] weshalb er behauptete, die bei uns beschäftigten Gastarbeiter seien so etwas wie ein "stabilisierendes Element hinsichtlich der Pünktlichkeit und der Arbeitsmoral" - was wiederum gegen die deutschen Arbeitnehmer gerichtet war. [] Aber Herr Erhard hat leider hierzu geschwiegen. Er hat keine Antworten gegeben, sondern nur geschimpft. Deshalb werden wohl oder übel die Wähler ihm auf die Fragen die richtige Antwort geben müssen. Und zwar am 19. September. [] Bei uns [] SPD 1965 [] weitersagen ... weitergeben ... weitersagen ... weitergeben ... [] Herausgeber: Vorstand der SPD, SOPADE-Rednerdienst
|
|---|
