| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals
Zur Wahl in Preussen! [] Wähler und Wählerinnen! [] Die am 26. Januar zu wählende preußische Nationalversammlung soll die Verfassung des neuen Preußens feststellen. Geht es nach dem Willen der Sozialdemokratie, so wird Preußen in eine Anzahl kleiner Bundesstaaten zerfallen. Berlin hörte dann auf, die Hauptstadt eines Vierzig-Millionen-Volkes zu sein, und, wenn es auch noch Reichshauptstadt bliebe, so würde es an Wert und Bedeutung außerordentlich verlieren. Jeder Berliner Bürger, mag er Beamter, Kaufmann, Handwerker oder Arbeiter sein, mag er einem anderen Berufe angehören, und jede Berliner Bürgerin darf schon deswegen leinen Sozialdemokraten in die preußische Nationalversammlung entsenden! [] Durch Mitglieder der deutsch-nationalen Partei darf Berlin in der preußischen Nationalversammlung auch nicht vertreten werden. Diese Partei, die sich hauptsächlich aus den früheren konservativen Parteien zusammensetzt, hat bisher gerade Berlin aufs schwerste zu schädigen versucht. Die Eingemeindung der Berliner Vororte, die Elektrisierung der Stadtbahn, die Uebertragung der Wohlfahrtspolizei an die Stadt, alles wurde von den Konservativen bekämpft und teilweise verhindert. [] Berliner Wähler und Wählerinnen! Die Deutsche demokratische Partei wurzelt im Berliner Bürgertum, und sie wird alles tun, um die notwendigen Verbesserungen in der Gemeindeverfassung Berlins und seiner Vororte endlich zur Durchführung zu bringen. Die Deutsche demokratische Partei will das ungeteilte Preußen als Vormacht des Reiches erhalten. Dieses Preußen muß aber ein Hort der Freiheit, des Rechts, der staatsbürgerlichen Gleichberechtigung und der Förderung des Mittelstandes und der Arbeiterschaft sein! [] Wählt die Liste der Deutschen demokratischen Partei, die an erster Stelle [] Universitäts-Professor [] Dr. Ernst Troeltsch [] und dann [] Oskar Cassel, Notar [] Dr.Hugo Preuß, Staatssekr. des Innern [] Wilhelm Flügel, Lehrer [] Frieda Wunderlich [] Hermann Englert, Verbandssekretär [] Dr. Otto Mugdan, Arzt [] Karl Löhning, Stadtrat [] Dr. Kurt Köhler, Direktor [] Leopold Rosenow, Kaufmann [] Paul Lucht, Hutmachermeister [] Dr. Maximilian Runze, Pfarrer [] Marie v. Bunsen [] Alexander Prenzel, Geh. Reg.-Rat [] Eduard Selchow, Eisenbahn-Wagenaufseher [] Eduard Jordan, Gewerkvereinssekr. [] Ernst Imming, Dentist [] Dr. Hans Kaufmann, Rechtsanw. [] Dr. Friedrich Cauer, Lyzealdirektor [] Ernst Schrader, Polizeiwachtmeister [] Bernhard Crostewitz, Lyzeallehrer [] vorschlägt. [] Die Deutsche demokratische Partei des Reichswahlbezirks Berlin [] veranstaltet am [] Mittwoch, den 22. Januar, abends 7 1/2 Uhr [] 15 öffentliche Versammlungen [] in folgenden Lokalen: [] Aula der Friedrich-Weedeeschen Oberrealschule, Niederwallstr.12. [] Schubertsaal, Bülowstraße 104. [] Schultheis Hasenheide, Hasenheide 22/31. [] Aula der 4. Gemeindeschule, Alte Jakobstraße 127. [] Schultheiß am Kreuzberg, Lichterfelder Straße 11. [] Böhmisches Brauhaus, Landsberger Allee 11/13. [] Englischer Garten, Alexanderstraße 28a. [] Behrends Festsäle. Manteuffelstraße 95. [] Aula der Oberrealschule, Pasteurstraße 44/46. [] Garde-Kasino, Sophienstraße 34. [] Aula der 5. Pflichtfortbildungsschule, Lange Straße 31. [] Brauerei Pfefferberg, Schönhauser Allee 176. [] Aula der Kirschner-Oberrealschule, Zwinglistraße 2. [] Löwenbrauerei, Badstraße Ecke Hochstraße [] Aula des Schiller-Lyzeums, Pankstraße Ecke Böttcherstraße. [] Tagesordnung: [] Die Preußische Nationalversammlung! [] Wählt die Liste Dr. Troeltsch. [] Redner: die Kandidaten zur Preußischen Nationalversammlung u.a. Parteifüher, Männer u. Frauen. [] Wähler und Wählerinnen, kommt in Massen zu diesen Versammlungen! [] Deutsche demokratische Partei, Bezirksverband Berlin, Geschäftsstelle Zimmerstr. 5/6
|
|---|
