Mehr rot tut not

Wahlaufruf an Frauen sowie Positionierung zu verschiedenen Themen anlässlich der Landtagswahl in Baden-Württemberg 1984; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Mehr rot tut not. [] Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Baden-Württemberg. [] Alle Frauen in Baden-Wür...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 25.03.1984
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/5FA37EA1-40AF-493E-A775-087936D06866
Description
Summary:Wahlaufruf an Frauen sowie Positionierung zu verschiedenen Themen anlässlich der Landtagswahl in Baden-Württemberg 1984; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Mehr rot tut not. [] Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Baden-Württemberg. [] Alle Frauen in Baden-Württemberg haben gute Gründe, gerade jetzt die Sozialdemokraten zu wählen. [] Wir Sozialdemokraten sind gegen eine rigorose Sparpolitik auf dem Rücken der Frauen und der sozial Schwachen zugunsten der großen Wirtschaftsunternehmen. Wir sind gegen eine Wende in unserem kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben, die uns in eine wilhelminische Zeit zurückversetzen will: mit der Wiederbelebung traditioneller Tabus und mit völkischem Gehabe. Wir Sozialdemokraten werden uns für den Erhalt unserer aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft einsetzen. [] Wir wollen die Kosten für die Kindergärten senken und die Vorschulerziehung sozial benachteiligter und ausländischer Kinder erweitern. [] Wir wollen, daß die Kosten für die Schülerbeförderung wieder vom Land Baden-Württemberg übernommen und die Landkreise entlastet werden. Wir wollen nicht, daß die Kosten auf die Eltern abgewälzt werden. [] Wir wollen die Streichung des Schüler-Bafög rückgängig machen, damit die Kinder sozial benachteiligter Familien die gleichen Chancen haben. [] Wir wollen die Erhaltung und den Ausbau der Gesamtschule und die Ganztagesschule als Angebot in Baden-Württemberg. [] Wir wollen an Realschulen Technik als Pflichtfach für Jungen und Mädchen anbieten. [] Wir wollen die Errichtung einer Gleichstellungsstelle beim Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg durchsetzen, damit die Frauen zu ihrem Recht kommen. [] Wir wollen die Gleichberechtigung der Frauen im neuen Ehe- und Familienrecht und setzen uns für die Beibehaltung des schuldunabhängigen Unterhalts bei der Scheidung ein. [] Wir wollen die Erhaltung des Versorgungsausgleichs. Er ist die einzige sozialrechtliche Anerkennung der Arbeit einer Hausfrau und Mutter im Rentenrecht. [] Wir wollen die Rechte der alleinerziehenden Mütter und Väter verbessern und ihnen bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche als Familien helfen. Wir wollen die Wiederherstellung des Mutterschaftsurlaubes und die Erweiterung zum Elternurlaub. [] Wir wollen das Recht auf Arbeit für Frauen verwirklichen. Durch die Sicherung ihrer Arbeitsplätze, durch eine qualifizierte Ausbildung und Weiterbildung und durch die Erschließung neuer Berufe, besonders in den krisenfesten gewerblich-technischen Bereichen. [] Wir wollen Vollarbeitsplätze für Frauen erhalten und verhindern, daß diese Arbeitsplätze heimlich in Teilarbeitsplätze verwandelt werden. [] Wir wollen den reformierten § 218 erhalten. Wir wollen nicht, daß Frauen wieder zu Kurpfuschern getrieben werden. [] Wir wollen die von Sozialdemokraten durchgesetzte Kostenübernahme von gesetzlich bestimmten Schwangerschaftsabbrüchen durch die Krankenkassen erhalten. Wir wollen kein Zweiklassenrecht von armen und reichen Frauen. [] Wir wollen werdendes Leben schützen, indem wir die sozialen Maßnahmen verstärken, die Kindern und Eltern eine sichere Zukunft geben. [] Wir wollen die Existenz der Frauenhäuser durch verstärkte finanzielle Unterstützung sichern. [] Wir wollen für die Frauen, die Kinder erziehen, ein Babyjahr im Rentenrecht verankern. [] Wir wollen die Altersgrenze von 60 Jahren für Frauen im Rentenrecht erhalten. [] Wir fordern gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise mehr Chancengleichheit für Frauen. Wir wehren uns gegen die üble Parole vom Doppelverdienertum, die die Frauen zur Reservearmee macht und an den Herd zurückdrängt. [] Die Sozialdemokraten in Baden-Württemberg haben sieben Frauen als Erst-Kandidatinnen für die Landtagswahl am 25. März aufgestellt. Das ist der weitaus höchste Anteil von Frauen, der je in unserem Land kandidiert hat. Alle diese Frauen verdienen Ihre Unterstützung. Durch ihre Arbeit im Landtag werden sie Ihnen zukünftig helfen. [] Als Frauen entscheiden Sie, wie der Landtag von Baden-Württemberg aussehen wird. Geben Sie Ihre Stimme den Sozialdemokraten und damit einer politischen Vertretung, die es mit den Rechten der Frauen ernst meint. [] SPD
Published:25.03.1984